Vergilbte Seiten

Warum Vergilbte Seiten? Die alten handschriftlichen Papiere, die man findet oder bekommt, erzählen so viel mehr, als es auf den ersten Blick scheint. Sie schlummern in Schubläden, Kommoden, Schränken, Kartons oder Koffern, auf Dachböden, in Kellern und Kammern. Großeltern, Eltern oder Bekannte haben sie aufgehoben.

Sie haben einen Stapel Briefe oder eine alte Mappe oder ein Tagebuch gefunden? Wenn Sie das Papier vorsichtig auseinanderfalten, staubt es ein bisschen und riecht nach Vergangenheit? Vielleicht fällt ein Bild heraus?
Sie wissen noch nicht, wer diese Seiten geschrieben hat und wer auf den Fotos zu sehen ist? Vielleicht können Sie das eine oder andere lesen, das Datum erkennen?

Immer wieder begeistert mich, wie nahe uns die jeweilige Zeit durch zeitgenössische Dokumente kommt. Briefe, Tagebücher, Reiseberichte, Chroniken, selbst Kochbücher spiegeln das Leben einzelner Menschen und ihrer Familien; Protokollbücher das von Vereinen und Unternehmen. Gleichzeitig sind diese Dokumente eingebettet in die jeweilige Zeit und ihre Geschichte und illustrieren diese auf ihre ganz eigene Weise. Es ist daher immer wieder spannend, vergilbte Seiten ans Licht zu holen und ihren Inhalt vor dem Vergessen zu bewahren. Das gleiche gilt für die Fotos, die die vergilbten Papiere oft begleiten.

Auch, wenn Sie ganz fremde alte Papiere im Keller oder auf dem Dachboden finden, denken Sie daran: Vergilbte Seiten gehören nicht (jedenfalls nicht unbesehen) in den Müll! Denken Sie an die Bauarbeiter, die bei Sanierungsarbeiten in Hoyerswerda das ursprüngliche Manuskript von Brigitte Reimanns Roman „Die Geschwister“ gefunden haben.

In jedem Fall lohnt es sich herauszufinden, worum es sich handelt.

Oft genug lohnt es sich auch, die Texte gründlich zu entschlüsseln und herauszufinden, was sie über die Worte hinaus erzählen. Oder sie selbst zum Gegenstand neuer Geschichten werden zu lassen.

Siehe auch meinen Gastbeitrag von 2018 für den Blog „Migration und Belonging“ Handschriften und Geschichte(n). Eine Transkription ist mehr als eine ‚Umschrift‘

Vergilbte Seiten klingt auch etwas staubig, alt, unmodern. Dennoch bleibe ich dabei, denn dieser Name ist mit meiner Geschichte verbunden. Auch wenn mein Schwerpunkt sich inzwischen etwas von Transkription zu Buchgestaltung und Beratung verlagert hat.

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